Waldschmidthaus Anbau wird verkleinert
Neuer Entwurf für das Waldschmidthaus auf dem Großen Rachel
28.02.2024 | Stand 28.02.2024, 6:33 UhrChristina Hackl
Langer Winterschlaf: Seit 2016 stehen Wanderer auf dem höchsten Berg des Nationalparks Bayerischer Wald vor verschlossenen Türen. Nach den aktuellen Planungen soll das Waldschmidthaus 2026 wieder eröffnet werden. - Foto: NPV Bisher lief in der Angelegenheit nicht alles wie geplant, wie Norbert Sterl, der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, am Dienstag bei der Sitzung des Kommunalen Nationalpark-Ausschusses im Frauenauer Glasmuseum noch einmal deutlich machte. Seit 2016 stehen Wanderer auf dem höchsten Berg des Nationalparks Bayerischer Wald vor verschlossenen Türen. Einkehren oder übernachten im Waldschmidthaus ist seitdem unter anderem aus Brandschutzgründen nicht mehr möglich. Bereits 2021 hatte das Bauamt im Auftrag des Umweltministeriums ein Sanierungskonzept vorgelegt. Das Waldschmidthaus sollte im Rahmen einer so genanten „Kleinen Baumaßnahme" ertüchtigt werden. Die Kostenobergrenze hierfür liegt bei drei Millionen Euro. Wohl nicht zuletzt aufgrund des Drucks aus der Nationalpark-Region hat das Umweltministerium schließlich im Herbst 2023 eine andere Entscheidung getroffen: Das Projekt Waldschmidthaus soll weiterhin als „Kleine Baumaßnahme" realisiert und der Kostenrahmen von drei Millionen Euro eingehalten werden. Wie Sterl erklärte, wurden unter anderem die Verkehrsflächen reduziert, so ist statt einer zweiläufigen nur noch eine einläufige Treppe vorgesehen. Den Einsparungen zum Opfer gefallen ist auch der geplante Raum für die Bergwacht. Verkleinert wurde die auch die Pächterwohnung. Unverändert bleiben sollen die Größe des Gastraums und der Beherbergungstrakt. Im sanierten Waldschmidthaus sollen demnach in vier Zimmern mit zwölf Betten auch wieder Übernachtungen möglich sein. Keine Energieversorgung auf dem Berg Wiedereröffnung könnte 2026 erfolgen Auch zum Zeitplan hatte Sterl für den Kommunalen Nationalpark-Ausschuss Informationen dabei: Wenn die Baugenehmigung für den neuen Entwurf zügig erteilt werde, könne im Spätsommer 2024 mit dem Abbruch des bestehenden Anbaus begonnen werden. Eine Fertigstellung und Wiedereröffnung könne dann 2026 erfolgen. Im Ausschuss stießen die Pläne auf Zustimmung. „Ich denke, das ist ein gangbarer Weg mit einer vernünftigen zeitlichen Perspektive", sagte der Vorsitzende, FRG-Landrat Sebastian Gruber (CSU). Er hatte zuvor noch einmal die Bedeutung des Berggasthofs für den Tourismus in der Region betont. Auch nach Sanierung nur Sommerbetrieb „Das Waldschmidthaus hat hohen Symbolcharakter", betonte auch Spiegelaus Bürgermeister Karlheinz Roth (CSU) und ergänzte: „Meistens werden ja Bauvorhaben, die kleiner werden auch schlechter. Das ist hier nicht der Fall. Im Gegenteil. Der zweite Entwurf ist meiner Meinung nach sogar besser". Auch Grafenaus Bürgermeister Alexander Mayer (Unabhängige) bezeichnete den Entwurf als „gelungen". Bis zur Fertigstellung des Waldschmidthauses sollte man zumindest über die Schaffung eines Unterstands für Wanderer nachdenken, regte Andreas Waiblinger, Bürgermeister von St. Oswald-Riedlhütte, an. Sie werde das prüfen, sagte Ursula Schuster zu. Sie betonte aber auch, dass es im Waldschmidthaus auch nach der Sanierung nur einen Sommer- und keinen Winterbetrieb geben werde. Der Anbau (r.) wird kleiner ausfallen als ursprünglich geplant. - Entwurf: „koeberl doeringer architekten", Passau
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