Entlang der Ilz - vom Quellgebiet bis zur Mündung


Von Jens Schörnich

"Die Ilz, der Ilzgrund - das ist eine Traumlandschaft", so der übereinstimmige Kommentar der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach ihrer Wanderung von den Quellbächen des Flusses im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet bis zur Mündung in die Donau bei Passau.

Die Grafenauer, Große und Mitternacher Ohe sind ihre Geburtshelfer. An der Ettlmühle, unweit von Eberhardsreuth vereinigen sie sich und geben ihr den Namen. Nach 65 Kilometern fließt die "Schwarze Perle", wie sie wegen dem braun bis schwarzfarbenen Moorwasser genannt wird, in die Donau. In Spiegelau, wo sich die Große Ohe durch das Naturjuwel Steinklamm ihren Weg sucht, begann die Wanderung. Unter Führung von Heinrich Vierlinger vom Verein Pro-Nationalpark ging es in drei Etappen nach Hals. Zum Auftakt machte die zehnköpfige Gruppe einen Abstecher zur Käferausstellung in die Tourist-Information. Eine einmalige Sammlung. Hier werden über 3000 Käfer in Wort, Bild und Original aus dem Bayerischen Wald, Mitteleuropa und der ganzen Welt präsentiert.

Die wildromantische, bis zu 100 Meter tiefe Steinklamm wurde schon 1868 zu den "sehenwwürdigsten Naturmerkwürdigkeiten" des Bayerischen Waldes erklärt. Nachdem man schon am Eingang sehr viel Wasser zur Stromerzeugung abzapft, hat sie viel von ihrer einstigen Wildheit verloren. Wie mächtig die Wasser einst waren, lässt sich aber an den Strudellöchern und glatt polierten Felswänden ahnen. Doch von ihrem landschaftlichen Reiz hat dieses Naturjuwel nichts verloren. Nach der Mittagspause am Hartmannsreiter Stausee geht es durch Wald und Flur über Ober- und Unterhüttensölden hinab in den Auwald an der Kleinen Ohe. Kurz darauf ist das Tagesziel, der Aiginger Hof in Nendlnach, erreicht.

An der Ettlmühle bekommt die Ilz offiziell ihren Namen. "Sie rauscht daher wie dunkles Bier", heißt es auf einer der zahlreichen Infotafeln entlang des Weges. Das goldbraun bis schwarz gefärbte Wasser hat seinen Ursprung in den Hochmooren aus denen die Wasser kommen. Durch tief eingeschnittene Schluchten und lichtdurchflutete Wiesentäler schlängelt sich der Weg zur Dießensteiner Leite. Das Tal wird schmäler, die Hänge steiler. Wild und ungestüm sucht sich das Wasser in der Leite seinen Weg. Das macht diesen Abschnitt zu einem besonderen Erlebnis. Hoch über dem tief eingeschnittenen Tal stehen die Überreste der Burg Dießenstein. Ein Abstecher lohnt sich. Die Tagesetappe endet in der Schrottenbaummühle.

Das Wetter meint es gut mit den Wanderern. Auch am letzten Tag, auf der Königsetappe, bleibt es trotz aller Vorhersagen trocken. Erst als die Gruppe in Hals in den Zubringerbus steigt, öffnet der Himmel seine Schleusen. Die Talhänge richten sich zu Flanken auf, der Weg führt durch Wald und Flur. Am Fluss stehen Fischer, alles wirkt still, ursprünglich und kraftvoll. Die Felsblöcke im Fluss wirken auffällig hell, weil die Ilz dunkles Wasser führt. "Die schönste Strecke", sind sich die Wanderer einig. Kurz nach Kalteneck taucht der Weg in die artenreichen Wälder über dem Ilzufer ein. Ab Fischhaus schlängelt er sich pfadartig schmal am Ufer entlang. Das ständige Auf und Ab durch die Hangwälder ist noch einmal eine konditionelle Herausforderung. Allmählich wandelt sich die Ilz zum See. An der Talsperre des Stausees Oberilzmühle beginnt die Schlussetappe. Nach wenigen Minuten ist der Gasthof "Zur Triftsperre" erreicht. Nicht mehr weit und das Ziel ist erreicht. Durch den Triftstollen geht es hinüber nach Hals. Dort endet nach rund 60 Kilometern eine wunderschöne Wanderung entlang der Ilz - dem letzten großen Wildwasser Ostbayerns.

Fotos: Schörnich

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Foto 1: Zum Auftakt ging es durch die romantische Steinklamm

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Foto 2: Musikalisch wurden die Wanderer in Nendlnach verabschiedet

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Foto 3: Wild rauscht die Ilz durch die Dießensteiner Leite

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Foto 4: An der Triftsperre bei Hals endet die Wanderung

Herzlichen Dank an Jens Schörnich für die Erlaubnis diesen Bericht in unsere HP einstellen zu dürfen. Auch nächstes Jahr werden wir im Juni wieder eine Ilztalwanderung anbieten.


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