Lobeshymnen Lobeshymnen auf den
50-jährigen Schatz Nationalpark
Ministerpräsident, Umweltminister
und Landrat heben große Bedeutung des Nationalparks hervor
07.10.2020 |
Stand 08.10.2020, 06:13 Uhr
Gratulierten dem Schutzgebiet zum 50. Geburtstag: Regens Landrätin Rita
Röhrl (v.l.), Neuschönaus Bürgermeister Alfons Schinabeck, Ministerpräsident
Markus Söder, Nationalparkchef Franz Leibl, Freyung-Grafenaus Landrat Sebastian
Gruber und Mauths Bürgermeister Ernst Kandlbinder.
Ein Video vom Festakt finden
Sie auf www.pnp.de/video. -Fotos: Jörg Schlegel
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Umweltminister Thorsten Glauber
haben am Mittwoch den 50. Geburtstag des Nationalparks Bayerischer Wald
gefeiert.
"Schätzen und Schützen". Auf dieses Begriffepaar lassen sich die
Inhalte der Reden bringen, die gestern Bayerns Ministerpräsident Markus Söder
(CSU) und Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) im Hans-Eisenmann-Haus
in Neuschönau anlässlich eines Festakts zum 50. Geburtstag des Nationalparks
Bayerischer Wald hielten.
Söder sparte dabei nicht mit Superlativen. Er sprach von einem besonderen
Schatz, einem Leuchtturm für die Region, für Bayern, ja für ganz Deutschland.
Gerade in Zeiten von Corona würde die Leute nach Natur gieren, unberührte
Natur, die sie im Nationalpark Bayerischer Wald finden würden. Manchmal sei
diese Sucht nach unberührter Natur so groß, dass man die Natur vor den Menschen
schützen müsse. Hier gelte es ein gesundes Miteinander zu finden.
"Gestalten und Erhalten", dieses zweite Begriffe-Paar sei das
Gebot der Stunde. "Meine Enkel sollen mich später mal nicht fragen, ob ich
etwas gegen die Klimaerwärmung unternommen habe", sagte Söder. Die Antwort
"Nein, weil es die anderen auch nicht getan haben", komme für ihn
nicht infrage.
Im Nationalpark gelte die Devise: Natur sein lassen. Und diese Maxime
eröffne den Menschen die Möglichkeit, gezielter auf den Klimawandel zu
reagieren. Ganz nach dem Motto: Die Natur macht es vor, wir machen es nach.
Welche Baumart kommt am besten mit den vermehrt trockenen Böden zurecht? Im
Nationalpark Bayerischer Wald werde zu solchen Fragen bis dato schon
hervorragende Forschung betrieben.
Lückenschluss zum Nationalpark Šumava Ökologie und Ökonomie - das sind die nächsten beiden Begriffe, zwischen die
Söder das Nationalparkjubiläum spannte. Der Nationalpark erzeuge ungeheure
Wertschöpfung in der Region. Der Tourismus profitiere von den über eine Million
Besuchern jährlich, es würden zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen.
Ökologie und Ökonomie, vor diesem Hintergrund sind auch die Geschenke an
die Region zu sehen. Durch den Zuwachs von über 600 Hektar im Osten der
Gemeinde Mauth werde ein Lückenschluss zum benachbarten Nationalpark Šumava
geschaffen. Durch millionenschwere Investitionen in neue Infrastruktur, wie
einen Ökocampingplatz, eine Aussichtsplattform und eine zentrale
Besuchersteuerung, werde die Entwicklung der strukturschwachen Region
vorangetrieben.
Er werde in diesem Zusammenhang immer gefragt, ob es nicht besser gewesen
wäre, einen dritten Nationalpark in Bayern zu installieren, anstatt den
Nationalpark Bayerischer Wald um 600 Hektar zu erweitern. Man habe das schon
einmal versucht, nur habe der Prozess aus den verschiedensten Gründen kein
Ergebnis gebracht, sagte Söder.
Ganz abschreiben mochte der Ministerpräsident diese Idee indes nicht:
"Wer weiß, ob es in Zukunft mehr Möglichkeiten dafür gibt." Jetzt
gelte es aber, den 50. des Nationalparks Bayerischer Wald zu feiern. Und da
lässt sich sagen: "Bayern ist stolz."
Umweltminister Thorsten Glauber lobte die gute Zusammenarbeit beim
Erweiterungsprozess. So sei es unter Einbeziehung der Wünsche der Bevölkerung
gelungen, Ökologie und Ökonomie unter einen Hut zu bringen. Im
Erweiterungsgebiet liege ein streng geschütztes und ökologisch wertvolles Moor.
Gerade Moore würden in Zukunft durch ihre Fähigkeit, Wasser zu speichern, immer
wichtiger.
"Es wurde immer mit offenen Karten gespielt"
Pionier der Wildnis - Pionier der Regionalentwicklung, dieses Wortpaar
brachte Freyung-Grafenaus Landrat Sebastian Gruber ins Spiel, der auch für
seine Regener Amtskollegin Rita Röhrl sprach. Für ihn sei der Nationalpark in
strukturpolitischer Hinsicht als Motor der Regionalentwicklung sehr wichtig.
Bundesweit habe sich das Schutzgebiet als bekannte Marke etabliert.
Mauths Bürgermeister Ernst Kandlbinder bedankte sich wie sein Vorredner
Gruber bei der Staatsregierung für das Erweiterungsgeschenk. Er lobte die
Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung um Franz Leibl, dem Forstbetrieb
Neureichenau der Bayerischen Staatsforsten um deren Leiterin Gudula Lermer und
allen anderen Beteiligten.
Kandlbinder brachte aber noch einen anderen Aspekt ins Spiel. Er bedankte
sich für die Transparenz und Ehrlichkeit im Erweiterungsprozess. "Hier
wurde immer mit offenen Karten gespielt, und die Wünsche der Bevölkerung wurden,
so weit es nur ging, berücksichtigt." Der Waidler sei ein von Grund aus
misstrauischer Menschenschlag. Wenn der das Gefühl habe, dass er über den Tisch
gezogen werde, dann sei es mit dem Vertrauen vorbei. Kandlbinder: "Dass es
auch anders geht, haben die letzten Monate bewiesen." Transparenz und
Ehrlichkeit, das war das letzte Wortpaar, das bei diesem Festakt bemüht wurde.
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