Park-Erweiterung nimmt Fahrt auf

Die Park-Erweiterung nimmt Fahrt auf
Umweltminister informiert sich in Finsterau über die Planungen - 
Begeistert vom neuen Neuschönauer Rathaus
19.02.2021 | Stand 19.02.2021, 17:21 Uhr


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Dass die Langlaufloipen rund um Finsterau auch im erweiterten Parkgebiet nicht wegzudenken sind, darin waren sich Umweltminister Thorsten Glauber (2.v.l.), Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl (l.) und Bürgermeister Ernst Kandlbinder (r.) zusammen mit Loipenfahrer Willi Gibis einig. -Foto: Annette Nigl /Nationalpark Bayerischer Wald

Ein besonderes Geschenk hat die Bayerische Staatsregierung dem Nationalpark Bayerischer Wald zum 50. Geburtstag gemacht - und zwar die Erweiterung des Gebietes um über 600 Hektar bei der Gemeinde Mauth. Vier Monate nach dem Kabinettsbeschluss informierte sich nun Umweltminister Thorsten Glauber bei Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl und Mauths Bürgermeister Ernst Kandlbinder über die Planungen. Das teilt der Nationalpark in einer Pressemitteilung mit.
"Der Nationalpark ist ein Juwel in Bayern. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr auch die Erweiterung beschlossen, um das Schutzgebiet zum größten Waldnationalpark Deutschlands zu machen. Der Nationalpark ist das grüne Herz mitten in Europa. Die Erweiterung des Nationalparks ist ein Gewinn für die Natur und die Menschen vor Ort", sagte Umweltminister Glauber bei einem Treffen in Finsterau. "Ich freue mich, dass wir heute schon über die Umsetzung reden können." Dank des vom Ministerrat verabschiedeten Investitionsprogramms sollen um Finsterau neue Besucherprojekte vorangebracht werden. Wie diese ausschauen könnten, dazu gibt es bereits erste Planungen, die Franz Leibl und Ernst Kandlbinder gemeinsam erarbeitet haben.
Kiosk mit Toilette am Parkplatz Wistlberg
"Der Haupteingang zu diesem Bereich des Nationalparks bleibt der bereits bestehende Parkplatz am Wistlberg", so Leibl. Allerdings wird dieser weiter ausgebaut. "In dem kleinen Waldstück wird ein Kiosk mit Toilette entstehen sowie ein Waldspielbereich." Von dort aus führt ein Bohlensteg zu einer nur wenige hundert Meter entfernten großen Aussichtsplattform, von der aus Besucher einen schönen Blick Richtung Lusen haben. "Wichtig war für uns, dass die Einrichtungen am Wistlberg barrierefrei sind, also mit dem Rollstuhl und dem Kinderwagen benutzt werden können", erklärt Leibl.
Gebaut werden soll darüber hinaus ein barrierearmer Weg in das Finsterauer Filz. Dort und auch in der Nähe des Grenzübergangs Buchwald werden zwei weitere, kleinere Aussichtsplattformen gebaut, die ebenfalls mit dem Rollstuhl erreichbar sind.
Um dem barrierefreien Naturgenuss gerecht zu werden, sind am Parkplatz Wistlberg Behindertenparkplätze geplant. "In die Verkehrslenkung werden die bestehenden Flächen am Skistadion Finsterau integriert. Somit können die Besucher von beiden Parkplätzen aus die neuen Einrichtungen optimal erreichen. Wir nutzen bereits bestehende Ressourcen ohne großen zusätzlichen Aufwand", erklärt Kandlbinder, der mit dem Konzept sehr zufrieden ist. "Damit können wir nicht nur die Attraktivität des Nationalparks steigern, sondern auch der Gemeinde."
Was den Bürgermeister besonders freut, ist die unkomplizierte und sehr gute Zusammenarbeit mit dem Nationalpark. "Zu Beginn der Planungen kamen vor allem in der Bevölkerung Fragen auf, inwieweit die bestehende Infrastruktur weiterhin genutzt werden kann." Schnell stand fest, dass die Gemeindebürger hier keine Einschränkungen befürchten müssen. "Die Nutzung der Wasserquellen im künftig erweiterten Parkgebiet bleibt wie gewohnt erhalten", so Kandlbinder. Ebenso die bestehenden Loipen.
Gerade letztere seien für die Gemeinde von großer Bedeutung. "50 Prozent aller Übernachtungen verbuchen wir in den Wintermonaten. Die Loipen sind ein wichtiges Aushängeschild." Dass hieran nicht gerüttelt wird, versicherte auch Umweltminister Thorsten Glauber noch einmal. "Die Loipen hier sind das Zugpferd für Winterurlauber. Außerdem wäre es kontraproduktiv, wenn wir eine so nachhaltige Sportart verhindern."
In einem nächsten Schritt werden konkrete Planungen zur Umsetzung erstellt. "Wir sind auf einem guten Weg, um den Nationalpark in eine gute Zukunft zu führen und immer wieder mit neuen Ideen zu flankieren", waren sich Umweltminister, Nationalparkleiter und Bürgermeister letztendlich am Ende des Treffens einig. Abschließend verkündete Glauber noch eine weitere gute Nachricht. "Für die Entwicklung eines Verkehrskonzeptes für die Nationalpark-Region stehen bereits 100000 Euro zur Verfügung." So kann auch das auf den Weg gebracht werden.
Hohen Besuch bekamen an diesem Tag auch Neuschönaus Bürgermeister Alfons Schinabeck und seine Mannschaft. Umweltminister Thorsten Glauber schaute auf der Rückfahrt vom Termin in Mauth im Rathaus vorbei. Im Vorbeifahren stach ihm das neue Rathaus in der Holzgemeinde ins Auge. "Der Minister wollte es gerne auch einmal von innen begutachten", erzählt Schinabeck. Und so machte das Gemeindeoberhaupt eine Führung durch die neuen Räumlichkeiten möglich.
Umweltminister machte Abstecher nach Neuschönau
"Das Rathaus ist für uns auch eine Art Vorzeigemodell", erklärte Schinabeck. "Wir wollen zeigen, was man aus Holz alles machen kann." Der Umweltminister war von der Verwendung des heimischen Rohstoffs begeistert, besonders die Architektur im Koishüttler Saal hatte es ihm angetan. Auch die Idee, dass die Gemeinde mit dem Gebäude energetisch autark werden will, lobte Glauber. "Das habt ihr super umgesetzt, einfach toll." Schinabeck erklärte, dass die Umsetzung des Projektes nur dank großzügiger Förderungen, zum Beispiel aus dem Städtebau, aus Interreg-Mitteln und aus energetischen Programmen, möglich war. "Nicht zuletzt ist uns diese Sanierung auch dank den Stabilisierungshilfen gelungen." Doch nun habe man ein Haus, dass nicht nur der Gemeinde, sondern auch dem ganzen Nationalparkumfeld viele Möglichkeiten eröffnet. Das Gemeindezentrum sei nicht nur ein Treffpunkt für die unterschiedlichsten Vereine und Verbände. "Sobald es wieder möglich ist, sollen hier viele kulturelle Veranstaltungen stattfinden - vor allem auch zusammen mit dem Nationalpark."
Auch die besonders im Winter angespannte Parkplatzproblematik in Waldhäuser sprach Schinabeck im Rahmen des Überraschungsbesuches an. Der Umweltminister sagte zu, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.
Abschließend bedankte sich Schinabeck noch bei Glauber und Leibl. "Mit dem Nationalpark haben wir einen Partner, mit dem wir sehr gut zusammenarbeiten können."- pnp/an

 



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