Wandern im BöhmerwaldDrei Tage Wandern im BöhmerwaldAuf den Spuren von Karl
Klostermann
Wandern im Böhmerwald mit Heinrich Vierlinger ist seit Jahren
ein beliebtes Angebot im Veranstaltungskalender des Vereins Pro-Nationalpark
Freyung-Grafenau e.V. Das abwechslungsreiche dreitägige Programm führte die
Teilnehmer am Tag 1 von Volary (Wallern)zum Berg Bobik (Schreiner) 1264 m. Dort
oben gewährt der Bergmischwald zwar nur
eine begrenzte Sicht ins
Landesinnere, dieser Fernblick lohnt sich aber. Auf der Südwestseite des Berges
ging es dann hinunter zur Bahnstation Zaton/Kaplice (14 km) und mit dem Zug
über Lenora zurück nach Volary. Ein abschließender Besuch auf dem Friedhof der
Stadt, wo in einem separaten Teil 95 jüdische Frauen des Todesmarsches von
Helmbrechts nach Wallern bestattet sind, war dann ein weiterer Programmpunkt, ehe
es in Fahrgemeinschaften als Selbstfahrer weiter ins gebuchte Hotel in Srni (Rehberg)
ging.
Am Tag 2 standen zwei Touren mit insgesamt ca. 14 km im Bergreichensteiner
Land auf dem Programm. Ein schöner, ca. 7 km langer Rundweg mit herrlichen
Panoramablicken zur Karlsburg (Hrad Kasperk), und zu den Grenzbergen nach
Bayern erwartete die Teilnehmer am Vormittag.
![]() Blick auf die Karlsburg,Foto:Vierlinger
Der kulturelle Höhepunkt dieses ersten Teils war die Besichtigung der
gotischen Nikolauskirche, eine der sehenswertesten und wertvollsten Kirchen in
dieser Gegend. Am Nachmittag führte der Weg zunächst zu einem weiteren
historischen Kleinod der Gegend, in Albrechtice (Albrechtsried). Die dortige
frühgotische Peter und Paulkirche war wiederum ein kultureller Höhepunkt. Auf
dem weiteren Weg gelangte die Gruppe schließlich zu einer der größten
keltischen Burgwallanlagen des Landes am Berg Sedlo (Sattelberg) 902 m.
Der Tag 3 führte die Wanderer dann schließlich über ca.11 km
zu den zwei größten Seen im Böhmerwald, Relikten der letzten Eiszeit, dem
Teufelssee und dem Schwarzen See im Künischen Gebirge. Hier feierte
der Priester Gerd Brandstetter, der Gründer des Kinderdorfes Guarabira in
Brasilien eine Sonntagsandacht inmitten
der Natur.
![]() Sonntagsandacht am Teufelssee,Foto:Severin Friedenberger
Drei Wandertage gingen zu
Ende und wurden zu einem unvergesslichen
Erlebnis, wie auch Teilnehmer bestätigten:
„Diese drei Tage in Böhmen waren sehr, sehr schön.
Abwechslungsreiche Wanderungen in beeindruckender Natur und Kulturlandschaft
mit kompetenten Infos über Kultur und Geschichte. Bin sicher auch im nächsten
Jahr wieder mit dabei.
„Die geographischen und geschichtlichen Daten hast Du ja wie immer bestens
herausgearbeitet. Ich finde aber auch den sozialen Aspekt dieser Wanderung
wichtig, interessant und sehr schön. Bei dieser Wanderung war zum ersten Mal
Monika mit ihrer Sehbehinderung dabei, und ich finde, das war gelebte, nicht
nur gesagte Inklusion. Du hast im Vorfeld ihre Bedenken zerstreut und sie
ermuntert einfach mitzugehen. Immer wieder ist ein Teilnehmer ein Stück des
Weges mit ihr gegangen und hat sie unterstützt."
Der nächste Termin im Jahr 2023 ist bereits in Planung.
Die beliebte Wandertradition in Böhmen wird fortgeführt.
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