Wandern im Böhmerwald 2025

Wandern im Böhmerwald 2025
Seit dem Jahr 2014 bietet der Verein Pro-Nationalpark dieses beliebte dreitätige Wanderangebot mit den Waldführern Heinrich Vierlinger und Franz Uhrmann am ersten Septemberwochenende an. Als Standhotel dient immer das Viersternehotel SRNI im gleichnamigen Ort im mittleren Böhmerwald mit seinem hervorragenden Service.   Die Touren führen immer zu historischen Plätzen (z.B.verschwundenen Dörfern) und Naturschönheiten im Nachbarnationalpark Šumava und im angrenzenden Landschaftsschutzgebiet  Šumava. 
Am erstenTag stand eine Wanderung von ca.14 km auf den Spuren der Kelten auf dem Plan. Der Weg führte  teilweise auf dem 2008 eingerichteten Naturlehrpfad  von Kubova Hut (Kubohütten) seitlich am Boubin (Kubany)1362 m, vorbei zum Berg Venez bei Čkyně.  Dort befand sich schon vor ungefährt 2500 Jahren auf dem Gipfelbereich eine alte keltische Wallanlage. Wir gingen allerdings nur einen Teil des Weges und wechselten  dann auf die Trasse nach Vimperk(Winterberg). Im dortigen ehemaligen Schloss der Fürsten Schwarzenberg taucht man mit Hilfe einer  beeindruckenden Videoinstallation in den großen Sturm von 1870 ein und kann das Zusammenbrechen des damals noch teilweise vorhandenen Urwaldes zumindest in Ansätzen erahnen.
Am zweiten Tag führte uns die Wanderung entlang des Modravsky potok (Maderbach)  nach Březnik (Pürstling) und zurück, ca. 16 km. Diese Tour führte uns nach Karl Klostermanns Roman „in die Welt der Waldeinsamkeiten".Heute ist die damalige Einöde mit fünf Häusern bei gutem Wetter allerdings ein beliebter und viel besuchter Ort des Nationalparks Sumava mit einer kleinen Gaststätte. Im Dachgeschoß des Gebäudes ist eine neue empfehlenswerte Dauerausstellung eingerichtet, sie erzählt anschaulich die  Geschichte des Ortes und den Inhalt des bekannten Klostermannromans „aus der Welt der Waldeinsamkeiten". Der Rückweg  ist auch ein alter historischer Weg, nämlich  die Gulden Straß von den „Blauen Säilen" auf bayerischer Seite nach Kašperské Hory (Bergreichenstein) Dieser ca. 7 km lange Weg - Stara Březnička cesta (alter Pürstlingweg) durchquert ein beeindruckendes Hochmoor auf einem Holzbohlenweg, und führt dann am Modravská Horá (Maderberg) 1137 m vorbei, durch die Zone 2 oder Entwicklungszone des Nationalparks nach Modrava (Mader). Beiderseits dieses Weges sind umfangreiche Pflanzaktionen des Nationalparks Šumava mit jungen Buchen, Ahornbäumen und Tannen zu beobachten. Durch Einzäunung geschützte kleine Mischwaldinseln künden hier von  erfolgreichen Naturverjüngungsmaßnahmen. 
Gruppe_mit_Lusen.jpg

Gruppe mit Lusen im Hintergrund,Foto:Vierlinger

Am letzten Tag  stand eine Tour von 8 km auf dem Goldenen Steig (Bergreichensteiner Weg) von Zhuři (Haidl) mit Pause an der Flugzeugabsturzstelle von 1937 mitten im Bergmischwald, in das Goldabbaurevier rund um Bergreichenstein auf dem PlanGruppe_mit_Rachel_1.jpg

Gruppe mit den Rachelgipfeln im Hintergrund,Foto:Vierlinger

Der Religionspädagoge und Liedermacher Otto Öllinger aus St.Oswald/Riedlhütte gestaltete am Gedenkstein für die drei Opfer des Flugzeugabsturzes  eine bewegende Andacht für die Gruppe.

Andacht.jpg

Sonntagsandacht ,Foto: Vierlinger

Bereits im 14. Jahrhundert führte durch das Gebiet von Haidl der Bergreichensteiner Weg des Goldenen Steiges. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1785, die Siedlung entstand jedoch vermutlich etwa ein Jahrhundert früher im Zusammenhang mit den nahegelegenen Glashütten. Im Jahr 1900 standen im Ort 20 Häuser, eine Kapelle des hl. Wenzel, und es lebten dort insgesamt 168 Einwohner deutscher Nationalität. In den Jahren 1945-47 wurde die gesamte Bevölkerung vertrieben. 1952 wurde das Dorf vom Militär übernommen und nach und nach abgerissen. Rejštein (Reichenstein) war das Ziel des letzten Tages. Die Kleinstadt entstand im 13. Jahrhundert als Ansiedlung von Bergleuten, nachdem in der Gegend Goldlagerstätten entdeckt worden waren. Zu dieser Zeit stand der Goldbergbau bereits in voller Blüte. Nach schriftlichen Quellen sollen über 300 Goldmühlen in Betrieb gewesen sein. Im Jahre 1345 erhob König Johann von Luxemburg die Siedlung zur Bergstadt und erteilte ihr Zoll- und Mautfreiheit sowie ein Wappen. Voller unvergesslicher Eindrücke galt es dann  nach der Rückkehr zu den Pkw‘s Abschied zu nehmen, und alle versprachen,nächstes Jahr sind wir wieder dabei.
Ein Teilnehmer kommentierte seine Eindrücke zur Wanderung wie folgt: "Wandern im Böhmerwald hatte wie in den vergangenen Jahren auch nur einen einzigen „Mangel":Die wunderbare Zeit mit Dir im Böhmerwald verging wieder viel zu schnell"           


zurück zur Übersicht
impressum
Pro Nationalpark Freyung-Grafenau . Info-Hotline und Führungsservice . Nationalpark Bayerischer Wald . 0800-0776650
WALDFÜHRER LOGIN
Benutzername:
Passwort: