1.Fortsetzung des Vortrags "Biologische Vielfalt und Nationale Naturlandschaften"
Wie im 1.Teil schon angekündigt, beschäftigte sich FD Sinner nun mit der Fragestellung
Was ist biologische Vielfalt?
– Vielfalt des Lebens
– Vielfalt der Arten
– Vielfalt der Arten und ihre genetische Variabilität
– Vielfalt der Arten und ihre Interaktionen
– Vielfalt der Biotope
– Vielfalt der Landschaften
Hierzu nun einige Beispiele:
Häufig beherrschen nur wenige Arten (meist bestimmte „exotische“,“schöne“ oder „niedliche“ Tierarten,z.B.Eisbär Knut) die Vorstellung von Biodiversität. Tatsächlich ist sie viel größer, ein Mosaik unterschiedlicher Tier- und Pflanzengruppen. Biodiversität ist auch nicht nur das rein quantitative Zusammenzählen von Arten. Die Interaktion der Arten, d.h. das funktionieren und die dynamische Veränderung von Arten ist wesentliche Voraussetzung und Funktion derselben. Die Wechselbeziehung Biene-Blüte ist ein bekanntes und positiv besetztes Beispiel dafür. Die Blütenbestäubung ist Voraussetzung für die Fruchtbildung zahlreicher Kulturarten und als angenehmes Ergebnis wird zudem noch wohlschmeckender Honig produziert.
Ein weiteres wichtiges Beispiel von Interaktion ist, dass das Wachstum der meisten Bäume auf das Zusammenspiel mit so genannten Mykorrhiza-Pilzen im Wurzelbereich der Bäume angewiesen ist. Erst durch das enge Miteinander von Baum und Pilz wird es dem Baum ermöglicht, bestimmte Nährstoffe aus dm Boden aufzunehmen.
Biodiversität besteht auch aus der Vielfalt der Habitate. Es gibt Arten, die diese Vielfalt benötigen um überleben zu können. So sind beispielsweise mit dem Rückgang von Althölzern in Wäldern Streuobstwiesen mit Altbaumbeständen wichtige Refugien für Spechtarten wie Mittelspecht und Grünspecht geworden. Hecken oder Hochstaudenfluren bieten Jungvögeln von Wiesenbrütern wie z.B. dem Kiebitz Schutz.
Nationale Naturlandschaften sind biologische Vielfalt!