Biologische Vielfalt 5
4.Fortsetzung des Vortrags von FD Karl-Friedrich Sinner
Wissen um Vielfalt
Alle bislang vorliegenden Schätzungen zur Artenvielfalt gehen davon aus, dass bisher nur ein Bruchteil der Arten weltweit bekannt ist. Derzeit geht man von ca. 14 Mio. Arten weltweit aus, von denen jedoch nur 1,7 Mio.bekannt sind. Insbesondere bei den Insekten und den sogenannten „Niederen Organismengruppen“ wie Bakterien, Einzellern und Pilzen bestehen erhebliche Wissenslücken. Dabei bildet gerade der enorme Reichtum an bislang unbekannten Arten mit unbekannten Eigenschaften ein enormes Entwicklungspotenzial für die Lösung der Probleme der Zukunft.
Vor diesem Hintergrund ist klar, dass wir nicht wissen können, welche Arten möglicherweise zentrale Ökosystemfunktionen als sogenannte Schlüsselarten wahrnehmen (Beispiel Mykorrhiza – hierbei handelt es sich um eine Symbiose aus Pilzen und Bäumen im Wurzelbereich der Bäume. Das Pilzgeflecht reicht dabei bis zwischen die Wurzelzellen des Baumes und versorgt diesen mit Wasser und Nährstoffen. Im Austausch hierfür erhält der Pilz im wesentlichen Zucker.) oder welche Arten ggf. zukünftig einen ökonomischen oder medizinischen Wert haben. Nicht umsonst finanzieren Konzerne umfangsreiche Maßnahmen der Bioprospektion, um mit dem Ziel der wirtschaftlichen Nutzung möglichst viele genetische Ressourcen vor ihrer Zerstörung zu erfassen.
Ein Beispiel für den Nutzen einer für den Menschen unscheinbaren Art zeigt das Bild Penizillin.
Das Beispiel des Schimmelpilzes Penicillium verdeutlicht, dass überwiegend als schädlich wahrgenommene Arten einen erheblichen Nutzen entwickeln können. In Deutschland basieren die Hälfte der Arzneimittel auf Heilpflanzen oder deren Wirkstoffen.
impressum