Quer durch den Nationalpark in 4 Tagen

von Heinrich Vierlinger

Es ist die Premiumwanderung im umfangreichen Angebot der Vereins Pro-Nationalpark Freyung-Grafenau, und sie fand nun von 21.-24.08.13 zum 5. Mal statt. Zwölf Teilnehmer,zehn aus Niederbayern, ein Paar sogar  aus dem Sauerland machten sich unter der Leitung von Waldführer Franz Uhrmann auf die beschwerliche Tour von  knapp 90 km. Start zur Wanderung ist in Bayerisch Eisenstein ,16 km sind es von dort zum Ziel des ersten Tages, dem Schutzhaus auf dem Falkenstein. Mit 700 m Höhenunterschied war zwar einiges zu leisten, zwei zu durchquerende Urwaldgebiete -Hans-Watzlik Hain und Mittelsteighütte sowie der Ruckowitzschachten entschädigten für Schweiß und Kraftaufwand, ein stimmungsvoller Spätsommerabend und ein malerischer Sonnenuntergang ebenfalls. Am zweiten und dritten Tag ging es von den körperlichen Anforderungen her so richtig zur Sache. War es am 2.Tag mit 36 km    vom Falkenstein bis zur Trinkwassertalsperre Frauenau  die Länge, so forderten am 3.Tag mit 23 km vor allem die zu bewältigenden ca.1100  Höhenmeter. Die Wald - und Landschaftsbilder könnten an diesen beiden Tagen nicht unterschiedlicher sein. Über 8 Schachten, und durch deutschlandweit einmalige Hochmoore ( Zwieslerfilz,Latschenfilz) führte der Weg. Riedgras und Sonnentau an den tiefschwarzen „Mooraugen" (Seen), Latschenkiefern, noch blühende Waldweidenröschen, eine unvergesslich eigenartige, leicht melancholische Stimmung fing einen dort ein. Freilich gab's an diesem Tag auch unschöne Bilder, es waren dies die ausgeräumten riesigen Windwurfflächen. Ob dieses Bild schöner ist als tote im Wald belassene Bäume, die beim Zerfall der nachwachsenden Waldgeneration Nährstoffe und Schutz bieten? Die Teilnehmer jedenfalls, hätten sich für‘s Liegenlassen entschieden.

Ab dem Tag 3 wechselte die Wandergruppe in das Rachel-Lusengebiet, hier ist alles Naturzone, keinerlei Eingriffe, auf weite Strecken entwickelt sich hier Waldwildnis. Die Mitwanderer waren begeistert, vor allem von der Entwicklung am Lusen. Am abschließenden vierten halben Tag, erwartet die Gruppe nochmals ein gut gewählter letzter Höhepunkt, die Strecke vom Lusen über  Markfleckl - Kirchlinger Stand- Steinfleckhütte - Schwarzbachklause-Rechbachklause - Siebensteinkopf bis zum östlichen Ende des Nationalparks. Diese Strecke, ist von einer derartigen herben Schönheit, dass alle ins Schwärmen gerieten.

Mit dem Igelbus ging es zurück zum Ausgangspunkt nach Grafenau, der Kreis (mit Bahn,Wanderung zu Fuß, Igelbus) war geschlossen.

Alle waren einvernehmlich begeistert, wollen Freunde des Nationalparks bleiben, bald wiederkommen und über Mundpropaganda für diesen „einmaligen Schatz" im Bayerischen Wald werben. Eine Teilnehmerin:  4 Tage waren wir im Bayer. Wald unterwegs. Die für mich sehr anspruchsvolle Kammwanderung hat Spuren hinterlassen. Zuerst die körperlichen Schmerzen die ich aber immer wieder durch einen guten Schlaf weggesteckt habe. Die Spuren, die geblieben sind, sind die wunderschönen Bilder des Bayer. Waldes. Nur etwas schade, dass wir nicht mehr Zeit zum Staunen hatten. „Das Interesse an dieser Kammwanderung ist  groß, die maximale Teilnehmerzahl von 15 TN ist begrenzt  durch die Kapazität vor allem auf dem Lusenschutzhaus. Schon jetzt gibt es bereits wieder Interessenten für 2014.

 

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