Thema: Aktuelle Forschungsprojekt im Nationalpark Bayerischer Wald

Klimawandel und seine Auswirkungen (Claus Bässler)

Methodik: Erfasst werden die Daten u.a. auf den vier Transekten (Aufnahmeflächen), die jeweils von den Tallagen bis zu den Hochlagen führen und somit alle Höhenstufen abbilden. Weitere Daten werden von den sog. Klimastationen und den Phänologischen Gärten übernommen.

Ergebnis: Die Durchschnitts-Temperatur hat sich seit dem Jahr 1950 signifikant (d.h. statistisch gesichert nachweisbar) erhöht. Die nächsten 100 Jahre wird sich die Temperatur voraussichtlich von 6°C auf 8° C erhöhen! Der Frühling wird etwa um 18 Tage früher beginnen als dies heute der Fall ist! Die Niederschlagsmenge über das gesamte Jahr bleibt wahrscheinlich gleich, jedoch ändert sich die Niederschlagsverteilung unterjährig. Im Sommerhalbjahr werden die Niederschläge weniger, im Winterhalbjahr zunehmen. Untermauert wird die Klimaerwärmung durch ein sich ändernder Verbreitungsschwerpunkt verschiedenster Arten. So haben einige über die letzten 100 Jahre erforschte Käferarten ihren Lebensraum bei einer Erwärmung um ca. 1,5° C um etwa 270 Höhenmeter nach oben verschoben. Da für die nächsten 100 Jahre eine ähnliche Erwärmung zu erwarten ist, werden hochmontane Tier- und Pflanzenarten (z.B. Bergfrauenfarn, Siebenstern, Ringdrossel) ihren Lebensraum verlieren und hier vermutlich aussterben oder abwandern. Ein Ausweichen auf einen höheren Lebensraum wie in den Alpen ist aufgrund der fehlenden Gipfel über 1.500 m nicht möglich. Die Hauptbaumart Buche, die heute ihre Verbreitungsgrenze bei  etwa 1.200 m ü. NN hat, könnte sich langfristig auf Hochlagen der Bergfichtenwälder ausbreiten.

Neue Vegetationskarte und Natura 2000 (Hans Jehl)

Methodik und Grundlagen: Seit 1970 Standortserkundung (Geologie, Böden, potentielle natürliche Pflanzengesellschaften), Waldinventur (Baumarten, Vorratsfestmeter, Alter); Erste NP Vegetationskarte von 1978 (Petermann u. Seibert) inkl. Moore u. sonst. Waldfreie Flächen; siehe auch wissenschaftl. Reihe Band Nr.4 Vegetation mit ca. 1.300 Aufnahmepunkten und 350 Pflanzenarten; ab 2004 Kartierung der sogenannten Lebensraumtypen für Natura 2000 für NP Bayerischer Wald und Sumava (wissenschaftliche Reihe Band 17 ; dieses Heft ist durchaus lesenswert, da es einen umfassenden Einblick gibt über das Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten des NP, deren europäischer Schutzstatus und welche Maßnahmen zukünftig zur Erhaltung dieser Arten zu ergreifen sind!). Einen kurzen, jedoch auch fundierten Überblick gibt das Heft Europas wildes Herz

Steckbrief: Natura 2000 ist aktuelles europäisches Naturschutzrecht. Hervorgegangen ist dies aus der FFH-Richtlinie (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) und der Vogelschutzrichtlinie. Die Schutzobjekte sind entsprechend nach Lebensraumtypen (nach FFH-RL), seltene Tier-und Pflanzenarten (nach FFH-RL) und seltenen Vogelarten (nach VS-RL), gegliedert.

Ergebnis:

Naturräumliche Ausstattung des NP Bayerischer Wald. Von den 24.200 ha Gesamtfläche sind heute 77% als schützenswerte Lebensraumtypen ausgewiesen. Das sind 18.600 ha, die sich auf Offenland (Gewässer, Grasland, Moore, Fels und Geröll) mit 200 ha und Wald mit 18.400 ha ( = 99% )aufteilen. Am häufigsten wurden Buchenwälder (11.200 ha, das sind 60 % Waldanteil)kartiert. Montane bis alpine bodensaure Nadelwälder gibt es auf 5.800 ha , das sind rund 30% Waldanteil. Die restlichen 10 % sind Wälder auf besonderen Standorten wie Moorwälder, Schlucht- und Hangmischwälder, Auenwälder und sog. Buschvegetation. Dass wir nun heute einen viel höheren „künstlichen“ Anteil an Fichtenwäldern haben, als es natürlich der Fall sein würde, liegt an der Nutzungsgeschichte des NP-Gebietes durch den Menschen. Einige Lebensraumtypen wurden vor 40 Jahren nicht so genau kartiert, wie dies aktuell der Fall ist. Untenstehend die wichtigsten Waldformen im NP:

Buchenwälder (= Bergmischwälder) teilen sich auf in

74 % Bodensaurer montaner Hainsimsen-Buchenwald 8.300 ha; z.B. Watzlik-Hain

(Hauptbaumarten(H-BA): Buche, Tanne, Fichte, sonst. Baumarten (s BA): Bergahorn, Vogelbeere)

15 % Bodensaurer montaner Wollreitgras-Fichten-Buchenwald 1.700 ha

(H-BA: Buche, Fichte, s BA: Tanne, Bergahorn, Vogelbeere, Moorbirke)

11 % Waldmeister-Buchenwald 1.200 ha,

(H-BA: Buche, Tanne, s BA: Bergahorn, Bergulme, Esche, Fichte, Sommerlinde, Vogelbeere, Aspe)

Fichtenwälder

71 % Wollreitgras-Fichtenwald 4.100 ha (= Hochlagen-Fichtenwald u. Fichten-Blockwald)

            (H-BA: Fichte, s BA: Vogelbeere, Tanne, Moorbirke)

29 % Hainsimsen-Fichten-Tannenwald 1.700 ha (= Au-Fichtenwald der Tal- und Hanglage)

(H-BA: Fichte, Tanne, s BA: Buche, Bergahorn, Moorbirke, Vogelbeere )

 

Moorwälder

92 % Fichtenmoorwald 1.200 ha

            (H-BA: Fichte, s BA: Tanne, Moorbirke)

 8 % Bergkiefernmoorwald 100 ha

            (H-BA: Latsche,Spirke, s BA: Fichte, Kiefer, Vogelbeere, Moorbirke)

 

Besonders selten sind Edellaubbaumwälder (mit Esche, Bergahorn, Ulme, Sommerlinde) und Auenwälder mit Schwarzerle (z.B. Luchsau).

 

Pilze im Verborgenen oder „No Funghi, no Future“(Heinrich Holzer)

Methodik: Viele Pilze an, auf dem Boden liegenden, abgestorbenen Bäumen und Ästen sind nicht auf die Schnelle zu erkennen. Einfachste Methode ist es entsprechend Äste und Stammteile umzudrehen oder man bewegt sich mit der Nasenspitze und der Lupe am Boden, um das untersuchte Biotop nicht zu verändern.

 

Steckbrief: Im Nationalpark sind etwa 1.300 Pilzarten nachgewiesen, das sind etwa 3 mal soviel wie Pflanzenarten vorkommen. Einige Pilze stellen Erstfunde für Deutschland dar und sind europaweit äußerst selten!! Pilze kommen an lebenden Bäumen vor, wo sie dafür verantwortlich sind, dass ein Baumwachstum bzw. Waldwachstum überhaupt erst möglich ist. Die Pilzwurzelarten (Mykorrhiza) befinden sich an den Enden der Feinwurzeln und versorgen den Baum mit Wasser und Nährstoffen aus dem Boden und bekommen dafür vom Baum Zuckerstoffe geliefert, die bei der Photosynthese entstehen. Dieses Zusammenspiel wird als Symbiose bezeichnet. Eine weitere Pilzgruppe jedoch versucht jede Möglichkeit zu nutzen, um einen lebenden Baum zu schwächen, dies sind vor allem die Weiß- und Braunfäulepilze. Sie dringen über Rinden- und Wurzelverletzungen oder Astlöchern in den Baum ein und beginnen die Zersetzung. Je nach Fortschreiten des Zersetzungsgrades ändert sich das Vorkommen der entsprechenden Pilzarten. Eine sehr große Artenvielfalt gibt es bei den Totholzpilzen. Sie sorgen dafür, dass abgestorbenes Holz weiter zersetzt wird und dabei wieder von anderen Arten, z.B. Totholzkäfern, genutzt werden kann.

Ergebnis: Einige Pilzarten stellen Erstfunde für Deutschland dar und sind europaweit äußerst selten!! Die große Anzahl der gezeigten Pilzaufnahmen konnten nur ansatzweise die im NP vorhandene Pilzvielfalt wiedergeben. Zur weiteren Vertiefung der Kenntnisse sind mehrere Exkursionen mit dem Referenten zu empfehlen. Hier einige Bsp. gezeigter Pilzarten: Duftender Feuerschwamm, Safrangelber Resupinatporling, Wilder Hausschwamm, Duftender Goldporling, Zitronengelbe Tramete.

Flechten -Inventur (Johannes Bradtka)

Methodik: Ist beim Referenten zu erfahren.

Steckbrief: Flechten bestehen aus einem Pilz (Schlauchpilz) und einer Grünalge (oder manchmal aus Cyanobakterien). Beide leben in einer Symbiose oder dem Mutualismus (Leben und leben lassen), d.h. der Pilz ist das Haus und bietet Schutz vor äußeren Einflüssen, die Alge erzeugt über die Fotosynthese die Zuckerstoffe, die zum „Heizen“ gebraucht werden. Jeder nutzt die Fähigkeiten des anderen. Flechten wachsen sehr langsam und können sehr alt werden (über 1.000 Jahre, z.B. Landkartenflechte am Lusenblockschuttfeld). Flechten sind u.a. Nahrung für Tiere, z.B. für Rentiere, Schmetterlinge.

Ergebnis: Die Inventur im NP ergab, dass die Artenzahl der Flechten in den Naturzonen viel höher ist als in den Wälder, in denen noch Forstwirtschaft betrieben (sog. Entwicklungszonen) wird. Auch gibt es mehr Arten in alten Wäldern. Bevorzugte Lebensräume sind alte Bergahorne, freie Bodenstellen im Borstgrasrasen, Blockhalden, Hochlagenfichtenwald. Etwa 60% der Flechtenarten sind in ihrem Bestand gefährdet oder bedroht und gehören zu den Rote Liste Arten. Grund dafür sind negative Umwelteinflüsse wie Klimaerwärmung, Luftverschmutzung, Verlust von Lebensräumen meist durch Forstwirtschaft (Erschließungswege, Kalkung, relativ kurze Umtriebszeiten (dadurch gibt es keine alten Bäume im Wald), Umbau des Waldes von Laubmischwäldern in reine Nadelholzforste). Weitere Infos unter www.blam-privat.t-online.de und das blam steht vermutlich für Bryologisch-lichenologische Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa e.V. und auch der NABU kürt jedes Jahr die Flechte des Jahres.

Wir verlassen die Pflanzen- Pilz- und Flechtenwelt und gehen ins Tierreich…

Schwebfliegen-Inventur (Gisela Merkel-Wallner)

Methodik: Gefangen werden die Schwebfliegen in sog. Malaise-Fallen (Schwarze Netze); Bsp. Standort ist in der Nähe von Schleicher am Kolbersbach gewesen. Insgesamt gab es 36 Fallen an Standorten mit unterschiedlicher Auflichtung von Freifläche bis dichtes Fichtenstangenholz.

Steckbrief: Die Schwebfliegen sind oft leicht mit Wespen und Bienen oder anderen Fliegenarten zu verwechseln (=Mimikri, d.h. mehr Schein als sein; soll es manchmal auch bei Homo sapiens geben). In Deutschland gibt es etwa 400 verschiedene Schwebfliegenarten.

Ergebnis: Die Inventur im NP ergab ca. 200 Schwebfliegenarten, davon sind 25% bedrohte Tierarten der Roten Liste. Die häufigste Art ist Episyrphus balteatus. Die Larven dieser Art fressen Blattläuse, die erwachsenen Tiere ernähren sich von Blütennektar. Je dunkler und artenärmer der Waldaufbau ist, desto geringer sind die Artenanzahl und die Zahl der Individuen.Gute Schwebfliegenlebensräume sind die Schachten und Wegränder(Blütenpflanzen), Moore und totholzreiche Laubwälder(feuchter Boden für Larven). Die Larven sind auch in Ameisen- und Hummelnestern zu finden, dort werden sie nicht gleich gefressen, da sie das gleiche Deo wie die Ameisen und Hummeln verwenden.

Totholzkäfer (Jörg Müller)

Methodik: Zunächst Ausschluß der Faktoren Baumalter und Höhenzone. Einbeziehen der Umweltfaktoren Baumkronenschluß (hell-dunkel), Vorkommen von Totholz, Vorkommen des Rotrandigen Feuerschwamms.

Steckbrief: Reichweite eines an Totholz lebenden Käfers etwa 100 m.

Ergebnis: Bei einer statischen Betrachtung (z.B. nur Wachstumsstadium) ergibt sich kein signifikanter Unterschied der Käferarten u. Individuenzahl zwischen Naturzone und Entwicklungszone. Starke Zunahme der Käferarten bei steigender Totholzmenge. Ab 100 fm/ha Totholzmenge nur noch schwach steigende Artenzunahme bei gleichzeitiger Zunahme der Totholzmenge. Auch die Individuenzahl steigt mit Zunahme der Totholzmenge. Viele seltene Käferarten leben im NP im kaum vorkommenden Laubholztotholz (Buche), insofern sollte es auf alle Fälle im NP bleiben u. nicht durch´s Ofenrohr gejagt werden.

 

Haselhuhn (Daniel Müller)

Methodik: Aufnahme verschiedenster Umweltfaktoren auf Grundlage von 25 ha großen Probekreisen  und 500 lfm langen Linien.

Steckbrief: Haselhuhn gehört zu den Rauhfußhühnern.

Ergebnis: Im NP kommen vermutlich noch 70 Haselhühner vor. Im Gegensatz zum Auerhuhn ist ihr Bestand aktuell nicht gefährdet. Jedoch tragen auch hier Störungen durch nicht angeleinte Hunde und abseits der ausgewiesenen Wege gehende Wanderer und Forscher vor allem im Winterhalbjahr nicht gerade zum Bestandserhalt bei. Als besonderer Lebensraum des Haselhuhns gelten aufstehende Wurzelteller und der damit freigelegte Mineralboden. Hier kann es genüsslich ein Sandbad nehmen. Gute Standorte sind junger Laubwald, oder Schneisen (viele Insekten), sowie ein mehrschichtiger Wald (gute Deckung) und Laubholz Vogelbeere und Weide (Nahrung).

 

Luchs-Reh-Projekt (Kirsten Weingarth)

Methodik: An 27 Standorten im NP stehen sich jeweils zwei Fotofallen gegenüber. Ein Bewegungsmelder löst die Kameras aus, sollte ein Wildtier oder ein Waldführer durch diesen Bereich gehen. Nachts könnte es hier auch Blitzen. Es empfiehlt sich von nun an immer gut gekleidet und gekämmt durch den NP zu gehen. Durchschnittlich wurden 1-2 Luchsaufnahmen pro Woche gemacht (manchmal 5 St/Wo oder auch 0 St. Pro/Wo). Von Herbst 2008 bis Frühjahr 2009 werden hier die Individuen der vorhandenen Luchse anhand der Fellzeichnung genau bestimmt. Die Daten über die Luchsverbreitung sollen ergänzend zur Telemetrie verbessert werden

Steckbrief:  www.luchserleben.de

Ergebnis: Im NP wurden bis jetzt 8 verschiedene Luchse photographiert. Über das Fotofallenmonitoring, der Fang- Wiederfangmethode, der Telemetrie, den Abspüraktionen und der Minimalzählmethode wird versucht die Gesamtzahl der im NP lebenden Luchse und deren Lebensraumnutzung möglichst genau zu bestimmen

 

Habichtskauz (Manuel Neubauer)

Methodik: Erfassen der Reviergrößen über Telemetrie mittels Handantenne oder Einsatz einer Klangatrappe (= Vogellaute von einer CD). Achtung: einem Brutplatz nicht ohne Schutzhelm und sonstiger Schutzausrüstung nähern! Entsprechende Reaktionen des Habichtskauzes bei Jörg Müller erfragen;

Steckbrief: Altvogel ca. 50 cm groß; 1,2 m Flügelspannweite; Lautloser Flug; Exzellentes Sehen bei Nacht, deshalb Eulenvögel nicht mit Taschenlampen anleuchten, sonst könnten die Augen geschädigt werden; Hauptnahrung sind Mäuse; der Habichtskauz war im Bayerischen Wald ausgestorben; erste Auswilderungen seit 1975; aktueller nachgewiesener freilebender Bestand 6 Brutpaare im NP Bay. Wald und 11 Brutpaare in NP Sumava; für eine gesicherte Populationsgröße müsste sich die Anzahl noch etwa verdoppeln auf zusammen ca. 40 Brutpaare für den Bayerischer Wald und Tschechien; Nistplatz ist oft ein alter Baumstumpf, ein künstlich errichteter Nistkasten oder ein verlassenes Greifvogelnest; am Tag sitzt der Habichtskauz auf 5 -10 m Höhe direkt in Stammnähe;

Ergebnis: Brutreviere im NP u.a. Jägerfleck, Lärchenberg; die Reviergröße beim Altvogel beträgt im Sommer etwa 400 ha, im Winter nur 100 ha (hier eine Jagdkirrung) bezügl. des 50% Kernels (d.h. Vorkommenswahrscheinlichkeit liegt bei 50 %); die Reviergröße beim Jungvogel beträgt im Sommer und im Winter jeweils 500 ha; das Revier eines Jungvogels ist insgesamt doppelt so groß wie beim Altvogel bezogen auf die jährliche Verbreitung; auch sind die Reichweiten pro Tag mit bis zu 15 km sehr viel größer;

 

Vögel – Reaktion auf dynamische Prozesse am Waldrand (Christoph Moning)

Methodik: Einflussfaktoren für die Lebensraumbeschreibung waren das Vorkommen von Bruthöhlen und v.a. die Lichtverhältnisse.

Steckbrief: verschiedenste Singvögel, die an Waldrändern zu finden sind;

Ergebnis: Erst ab einer Lücke im Wald von > 0,5 ha (= Kreisdurchmesser von ca. 4 Baumlängen mit je 30 m Länge) ändert sich Arten- und Individuenzahl merklich. Ändert sich der Auflichtungsgrad von dunkel nach hell ändert sich das Artenspektrum der Vögel entsprechend. Positiv wirken sich aus ein gewisser Strukturreichtum im Wald, wie auch ein zunehmendes Alter des Waldes Bsp. Hohltaube u. Kleiber sind oft in mehr als 200 jährigen Wäldern zu finden, der Zwergschnäpper in mehr als 300 jährigen Wäldern. Da es in Deutschland nur auf 2 % der Fläche (Waldfläche?) Wälder mit einem Alter von > 160 Jahren gibt, ist es offensichtlich wie selten der Lebensraum für diese Vogelarten geworden ist. Positiv für Wespenbussard, Schwarzstorch, Dreizehenspecht, Käuze, Weißrückenspecht u. Schwarzspecht wirken sich die im NP entstandenen Totholzflächen, entstanden durch den Borkenkäfer, aus. Für den Forstbetrieb ergeben sich für den Vogelschutz förderliche Maßnahmen wie Erhöhung des Laubholzanteils auf über 60 %, Belassen von alten Wäldern von > 150 Jahren oder Liegenlassen einer Totholzmenge von > 30 fm/ha ( aktuell sind es in den Wirtschaftswälder etwa < 5 fm/ha).

 

Nationalpark Bayerischer Wald als Wirtschaftsfaktor (Heinrich Rall)

Methodik: Sozio-ökonomische Studie von Prof. Job

Ergebnis: 750.000 Besucher kommen jedes Jahr in die NP Region. Die Hälfte davon kommt nur, weil es hier einen Nationalpark gibt. Etwa 13 Mio. € bleibt als Bruttowertschöpfung in der Region (= Umsatz der Arberbergbahnen). Direkte Geldmittel von 12 Mio. € fließen über die Nationalparkverwaltung in den Bayerischen Wald. Umgerechnet entstehen dadurch 1.150 Vollarbeitsplätze.

Weitere Punkte sind der Studie zu entnehmen, die sicherlich jeder zumindest in Kurzform vorliegen hat.

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